Südtirol amtlich Autonome Provinz Bozen – Südtirol, ist die
nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient
die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Inkrafttreten der erweiterten
Autonomie im Jahr 1972 genießt Südtirol umfassende Selbstverwaltungsrechte
und wird entsprechend als „autonome Provinz“ oder „Land“ bezeichnet. Das
mitten in den Alpen gelegene Gebiet hat rund 530.000 Einwohner, seine Landeshauptstadt ist Bozen.
Südtirol zählt zu jenen Gebieten Italiens mit einer starken Regionalkultur. Diese ist auf
die bairische und alpenromanische Besiedlung sowie auf die historisch gewachsenen
Bindungen an den deutschen Sprach- und Kulturraum zurückzuführen, insbesondere
zum nördlichen Nachbarn Österreich, zu dem es bis zur Auflösung der Doppelmonarchie
Österreich-Ungarn de facto bis 1918, völkerrechtlich bis 1920 gehörte. Die
europäische Einigungsbewegung ermöglicht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit
mit den anderen Teilen der historischen Region Tirol, die seit Gründung der Europaregion
Tirol–Südtirol–Trentino am Beginn einer institutionellen Verflechtung steht.
Hinsichtlich der sprachlich-kulturellen Differenzierung setzt sich die Bevölkerung gegenwärtig zu
über 62 % aus deutschsprachigen und zu etwa 23 % aus italienischsprachigen Südtirolern zusammen.
Rund 4 % seiner Bevölkerung, hauptsächlich im Dolomitengebiet, gehören zur ladinischen Sprachgruppe.
Inner- und außereuropäische Migration hat insbesondere seit den 1990er Jahren zu einer weiteren
Diversifizierung der Bevölkerungszusammensetzung geführt.
Das in weiten Teilen ländliche Südtirol zählt zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der Europäischen Union.
Wirtschaftlich war das an der Brenner-Transitroute gelegene Land lange Zeit in erster Linie
agrarisch geprägt. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen Dienstleistungsbereiche
wie Handel, Verkehr und Tourismus eine herausragende Rolle.